deutscher Politiker; SPD; preußischer Ministerpräsident 1920-1932 (mit zwei kurzen Unterbrechungen), zuvor ab 1918 Minister für Landwirtschaft; ging nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in die Schweiz ins Exil
* 28. Januar 1872 Königsberg/Pr.
† 15. Dezember 1955 Ascona/Tessin (Schweiz)
Wirken
Otto Braun wurde am 28. Jan. 1872 in Königsberg/Pr. geboren. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er das Stein- und Buchdruckergewerbe, danach war er Buchdruckmaschinenmeister und Druckereibesitzer, später Redakteur. Frühzeitig organisierte er sich in der sozialdemokratischen Partei und gleichzeitig betätigte er sich erfolgreich in der Gewerkschaftsbewegung. 1913 wurde er in den preußischen Landtag und den Reichstag gewählt. Er gehörte 1919 der Nationalversammlung in Weimar an, 1920 auch dem Reichstag. Von 1918 bis 1921 war er preußischer Minister für Landwirtschaft.
Im Jahre 1920 trat er als Ministerpräsident an die Spitze der Regierung in Preussen, ein Amt, das er mit kurzen Unterbrechungen (April - Nov. 1921 und 1925) bis zu seiner Absetzung 1932 innehatte. Bei der Reichspräsidentenwahl des Jahres 1925 entfielen auf ihn im ersten Wahlgang fast acht Mio. Stimmen als Gegenkandidat Hindenburgs. Am 20. Juli 1932 setzte Hindenburg seine Unterschrift unter das Dokument, mit dem Reichskanzler von Papen die verfassungsmäßige Regierung in Preußen beseitigte und den Ausnahmezustand über das Land verhängen ließ. B. hatte an seinem ...